Seit einer Weile werden immer wieder gute Artikel über die individuelle, gesellschaftliche und strukturelle Schwierigkeiten der Pflege geschrieben und im Zusammenhang mit der Pandemie-Krise ist das Thema immer wieder aktuell. Über dieses Thema wird es immer mehr gesprochen und das ist eine eindeutige Fortschritt. Viele Schriften erscheinen über die Aspekte von den Pflegerinnen, Betreuerinnen, von den Familien und von den Alten, wir können Texte, aufregende, schöne, schockierende Geschichte, wirtschaftliche Analyse und fachpolitische Vorschläge lesen, die auf unsere Gefühle wirken können. So können wir es aussagen: so kennen alle Teilnehmer das Thema tief genug. Es gibt schon genug Information, Wissen und auch Vorschläge für die Lösung. Die Frage ist eher das, was wir mit diesem Wissen anfangen können.
Wie kann es eine gesellschaftliche Änderung in einem menschfreundlicheren System sein?
Wir wissen zum Beispiel, dass es in den Altenheimen zu wenig Plätze gibt, dass man diese Plätze auch nach langer Warteliste bekommt, und dass es nicht genügend Pflegerin in Österreich gibt. Wir wissen das auch, dass die Familien alleine das Problem „aus Schwarzmarkt“ zu lösen versuchen. Es gibt sehr viele Familie die kein Geld für die Pflege haben, wo die Familienmitglieder versuchen die Aufgabe kraftüber zu leisten. In dieser Situation ist dann die Corona Krise angekommen so ist es über die Altenpflege immer mehr gesprochen worden. Die Pandemie, wie eine Lupe mit einer großen Leistung haz eingezoomt in die Wahrheit von den Alten. Man kann dadurch schon sehen, es gibt keine gute Lösung nur schlechte und noch schlechtere Lösungen. Beziehungsweise manchmal gibt es auch glückliche Lösungen, wenn die Bedingungen von allen Teilnehmern auf einmal erfüllt werden. Wer sehr viel Geld und Glück hat, kann ohne Problem eine gute Pflegerin finden, das ist aber ganz selten. Die anderen müssen kämpfen. Wenn jemand den Angehörigen pflegen muss, der muss damit rechnen:
- Es wird sehr schwer eine Pflegerin zu bekommen, besonders wenn der Alte nicht in einem Altenheim lebt, oder nach seinem Zustand (schwerer Fall) eine besondere Pflegeerfahrung braucht.
- Wenn er eine gute 24Std Pflegerin braucht, das wird für die Familie ca 2-3000 Euro kosten, außer wenn er unetisch die Pflegerin ausnützen will.
- Man braucht ein sehr großes Glück dazu, dass mit der Pflegerin, die bei der Familie ist, alles sehr gut funktioniert und darum sie bleibt. Weil in dieser Sphäre die Fluktuation auch sehr groß ist, muss man damit rechnen, dass die Pflegerin gehen wird. Das ist besonders schwer, wenn der Patient dement ist und er würde Stabilität und Sicherheit brauchen.
Ich kann das nicht oft genug betonen, es gibt keine gute Lösungen, und das hat mehrere Gründe. Der erste und der wichtigste Grund ist, dass wir keine passende Strukture, keine Vorsogesysteme (auch) um die Altenpflege ausgebaut haben. Das alles auch so, dass die Forscher und die Regierung seit 30-40 Jahren darüber sprechen, dass das Problem der Lage der Altenpflege nicht gelöst ist und nicht gelöst werden kann. Die Regierung ist meistens dabei, diese Probleme auf die Frauen zu projizieren, die auch schon selber sehr belastet sind. Inzwischen wollen die jüngere Generationen aus diesen Problemen lieber ausbleiben, weil das einfach zu belastend für ihre Seele ist und weil das ganze nur als Gratisarbeit zu sein scheint. Die meisten Jugendlichen haben bewusst auch selber keine Kinder. Wir würden es nicht glauben, aber die zwei Themen hängen schon zusammen, weil die meisten Frauen die als Pflegerin arbeiten haben auch selber Kinder, die wissen ganz genau, was eine Pflege bedeutet. Die Jugendlichen, die keine Kinder haben, müssen so eine Arbeit wie die Pflege ist, überhaupt nicht annehmen. Darum ist es kein Wunder, dass es bei den Pflegearbeiten Arbeitermangel gibt und der Alter von den Mitarbeitern steigt im Durchschnitt auch. Die jetzigen mittelalterlichen Generationen haben von zwei Seiten Probleme. Zuerst die Pflege von ihrer Angehörigen, und von der anderen Seite die Frage, wie sie gepflegt werden. Wie beeinflusst das alles die Corona Pandemie? Nach unseren Erfahrungen wissen die Leute überhaupt nicht, wie sie die Probleme lösen können. Sie vermissen ganz genau die strukturierte Hilfe von diesem ganzen System. Die Glücklichsten bekommen von den Bekannten praktische Ratschläge.
Wie soll es weiter sein?
Die erste Welle der Pandemie ist schon vorbei. Alles ist ruhiger geworden, und alles kehrt langsam zu dem Alten zurück. Die Frage ist, wie wird alles weiter gehen? Viele haben ihre Arbeit verloren, die Zahl der Plätze in den Altenheimen ist nicht gesteigert, und es scheint nicht so aus, als ob die Regierung irgendwie dabei helfen würde. (Das ist im ganzen Europa aber so) Was können wir dann selber für unsere Geliebten, die Pflege brauchen tun? Was wird jetzt sein? Sprechen wir über das Thema weiter? Machen wir Analyse weiterhin auch? Warten wir noch geduldig drauf, dass die Regierung macht, was sie bis jetzt auch noch nicht gemacht hat? Wenn wir diese Belastung bekommen, werden wir auch in dieser Lage sein? Welche Hoffnungen haben wir? Wir stellen nach der Pandemie fest:
- Wir können uns drauf nicht verlassen, dass die Regierung sich mit dem Thema beschäftigen wird.
- Die Selbstverwaltung tun das auch nicht.
- Die Pandemie hat uns gezeigt, wieschnell und wirksam die Leute auf eine Organisation praktisch in einer kurze Zeit entwickeln können.
- Diese Organisationen können ein struktureller Grund von einer Änderung durch die Regierung sein, aber diese müssen weiterentwickelt werden.
Was kann man tun, wenn man schon Änderungen sehen möchte?
Man kann sicher bei diesen Organisationen dabei sein. Daran teilnehmen, Hilfe geben, finanzieren, entwickeln lassen zusammen mit den anderen. Wenn die Selbstverwaltungen dafür offene Ohren haben, dann mit ihnen zusammen. Die Probleme in der Altenpflege werden nicht von sich selber gelöst werden. Es ist nicht genug, wenn wir darüber sprechen. Wir können die Probleme nur alle zusammen, die daran teilnehmen, lösen. Wir haben nur diese einzige Chance um alles zu verbessern.